Generalisierte Angststörung: Der graue Raum

Ich lag am späten Abend im Bett und kämpfte mit Kopfschmerzen, enormen Verspannungen in der Halswirbelsäule, dem Nacken und dem Kopf, mit Schwindel und Panikattacken. Ich versuchte Ruhe zu finden und meine Gedanken auszuschalten, die Verspannungen zu ignorieren und mein Herz mit Atemtechniken zu beruhigen. Ich wälzte mich immer wieder hin und her, suchte nach einer kühlen Stelle auf dem Kissen. Irgendwann fiel ich in eine Art Halbschlaf oder eher eine Halbwachphase. Ich hatte die Augen zu und sah in einen Raum. Ich schwebte in diesem Raum und konnte das Schweben und den Raum auch fühlen. Der Raum war groß, eine Art Halle ohne Inhalt und mit dunklen grauen Wänden wie aus Beton. Die Leere, die ich erlebte, fühlte sich surreal an, wie in einem Film oder einer anderen Welt. Mir war nicht kalt und ich fühlte mich nicht unwohl, eher akzeptierte ich die Situation und nahm es als etwas Positives wahr. Es war besser als die Unruhe davor.

Am Tag darauf bringe ich das zu Papier, was mir als Vision in Erinnerung geblieben ist. Nicht, um den Moment zu verewigen, sondern um mich daran erinnern zu können. Dann, wenn es vorbei ist. Dann, wenn ich es vielleicht vergessen habe.

Was aber war das für ein Raum, den ich so noch nie erlebt hatte? War meine Psyche so angeknackst? Hatte ich einen Zustand erreicht, den man sonst nur auf Drogen erlebt?
Der Blick in diesen Raum und das Gefühl sind in meinen Erinnerungen hängengeblieben wie ein Albtraum oder ein besonderes Erlebnis.

Depression und Albträume

Eines der unangenehmen Themen einer psychischen Störung sind die Träume. Zwar hielten sich meine Albträume in Grenzen und erreichten nur sehr selten eine horrorartige Szenerie, dafür träume ich jede Nacht sehr intensiv, sodass ich mich jeden Morgen an alles im Detail erinnern konnte, teilweise sogar über mehrere Wochen hinweg.

Abgesehen davon, dass mich in etwa alle Freunde und Bekannten aus der Vergangenheit durch die Träume begleitet haben und ich irgendwie meine Jugend noch einmal erleben durfte, ist ein Traum auf die eine Art sehr unangenehm gewesen erschreckend. Ich war, warum auch immer, James Bond und betrat ein Haus. In diesem Haus ging ich in einen Raum, in dem ein Seil von der einen Seite des Raumes gespannt war und das andere Ende hinter einem Vorhang war. Etwas hing dort und ich wusste auch was. Ein Mädchen, ein Kind oder zumindest sollte es ein Kind sein.

Normal hört ein Traum an einer solchen Stelle auf aber nicht in diesem Fall. Ich zog den Vorhang beiseite und sah das erhängte Kind, das aber eher wie eine abstrakte Puppe aussah. Ein wenig erinnerte es mich an Edward Munch „Der Schrei“ aber irgendwie entstellter und surrealer. Der Traum war dann vorüber und ich wachte erschrocken auf.

In den Tagen danach wollte ich eine Zeichnung anfertigen, habe aber irgendwie nie einen Einstieg gefunden. Irgendwann später fiel mir dann auf, dass eines der Bilder, das ich im Zeitraum darauf angefertigt habe, in abstrakter Form dieses Kind darstellt oder die surreale Figur.

Dotting Art Vierneisel Kunst

Im ersten Augenblick hat mich das erschüttert zumal als Vorlage hier eine erwachsene Frau gedient hat. Ich habe nur die Kopfhaltung und in etwa die Züge übernommen. Ein Bezug war nicht bewusst gewählt. Die Umsetzung und die Technik haben aber vielleicht das Unterbewusste hinzugezogen – zumindest vermute ich das. Den Teil unseres Gedächtnisses, der zwar riesig ist, auf den wir aber nicht bewusst zugreifen können. Es passierte unkontrolliert. Unbewusstes sind die psychischen Vorgänge unterhalb unserer Bewusstseinsschwelle, die unserer rationalen Kontrolle komplett entzogen sind. Haben hier meine Wahrnehmung und meine Verarbeitung von Dingen sich mit meiner kreativen Seite ausgetauscht, und ist so ein surreales, abstrahiertes Bild entstanden? Ein Bild, das noch dazu meiner Frau Angst machte. Ich weiß es nicht aber ich habe das Gefühl, dass so das erste Mal im meinem Leben als „Malender“ ein für mich tiefgründiges Bild entstanden ist.

Mein Therapeut, dem ich natürlich von diesem Traum erzählt habe, hat mir eine positive Interpretation aufgezeigt. Ich habe sehr lange Zeit in meinem Leben eine Art Maske am Tag aufgesetzt, also eine Person gespielt, um mich so zu zeigen, wie ich glaubte sein zu müssen, damit die Menschen in meiner Umwelt mich mögen. Eine Maske, die schlussendlich auch für meine Angststörung mitverantwortlich ist. Diese Maske lege ich jetzt langsam ab und hier liegt die Interpretation. Die Person, die ich gespielt habe, stirbt, ich aber lebe weiter, ziehe den Vorhang wieder zu und werde zu dem, was ich wirklich bin.

Ich denke, dass dieser Traum immer in meiner Erinnerung bleiben wird. Das Bild wird mich natürlich immer daran erinnern, sofern ich es aufhänge oder ab und an heraushole. In jedem Fall aber werde ich etwas Positives damit verbinden und das Düstere, das ich nicht als düster empfinde, mit meinen Gedanken überblenden.

Ratten von Bonn

Illustration: Die Ratten von Bonn

Ausstellung in der Schaumburg

Siggi und Pauke, die Ratten aus Bonn im Gespräch:

Scheiße man Siggi, ich hab‘ Hunger und saukalt is mir auch. Besorg was zu Fressen, man. Du bist dran. Ich vergess‘ mich sonst und kau an deinem lecker Ohr.

Entspann dich Pauke. Ich geh‘ ja gleich. Auf was hast’n Lust? Darf‘s etwas Sushi oder Roastbeef sein? Oder is dem feinen Herrn eher nach französischem Käse und ein Paar Träubchen?

Leck mich Siggi. Deine Idee Teelichter zu fressen war der Höhepunkt deiner partnerschaftlichen Leistungen, wenn es um die Futtersuche geht. Ich hab‘ Tage gebraucht, um den seifigen Geschmack von meiner Zunge zu bekommen und wir wollen nicht über das reden, was am lange Ende meines Körpers zur runden Tür rauskam.

Entspann dich Pauke! Heute finde ich was für deinen anspruchsvollen Gaumen. Wir wollen ja nicht, dass deine empfindliche Stimme leidet. Eine Band ohne Sänger ist am Ende bevor sie an den Start gegangen ist. Was is‘n eigentlich mit deiner doch so effektiven Suche nach einem Drummer? Wir haben geile Texte, deine doch so zarte Stimme, unsere runzligen Rattengriffel, um an deiner doch so edlen Gitarre und meinem doch so mächtigen Bass rumzuzupfen – nur der von dir gesuchte harte Drummer fehlt. Weißt, was ich meine, hä?

Geh du mal Futter holen Siggi, ich besorg den Drummer. Ich hab‘ da einen kennengelernt an der Brücke und der kennt einen, der’s wohl drauf haben muss. Hat wohl schon in einigen Bands gespielt. Muss ‘ne harte Nuss sein, der Typ. Genau, was wir brauchen. Wart’s ab.

Mh ja, is klar. Wenn der so hart ist, wie die olle Bumsbirne von vor zwei Wochen, fresse ich lieber Teelichter und zwar täglich; bis ich leuchte. Da hab‘ ich mehr Spaß dran.

Wart’s ab, Siggi. Morgen treffe ich ihn und höre mir an, was er auf seine verdammte Trommel donnert. Weißt, was ich meine, ne? Wie wollen wir unser Trio eigentlich nennen?

Keine Ahnung. „Die Ratten von Bonn“? Für ‘ne Punk Band aus Bonn passt das doch ganz gut.

Mh. Sehr einfallsreich, du fetteste aller Ratten von Bonn. Besser als deine Idee mit Siggis Combo. Mit deinem Gewicht und deinem Umfang bist du ‘ne Combo alleine.

Ach halt’s Maul Pauke. Ich verpiss‘ mich jetzt und hol was für deinen drahtigen Astralkörper mit Krawatte. Wollen nur hoffen, dass die Glatze mit der Sprühdose nicht da ist oder der unentspannte Typ mit der krauseligen Dichterfrisur.

Die Geburt einer tierischen Punk-Band – Die Ratten von Bonn

Ich saß gerade in der Schaumburg, der Ateliergemeinschaft am Hochstadenring und hantierte an meinem Tisch mit Farben, fluchte über die Temperatur in der düsteren Halle und eine vergangene nervige Woche als ich ein Geräusch hörte. Ein Rascheln und Knistern. Ich drehte mich herum und erfasste eine Bewegung in einer blauen Mülltüte einige Meter entfernt von mir, direkt am Halleneingang. Die Ratte war wieder da und zwar griffbereit in der Tüte. Hatte aus Verzweiflung Teelichter samt Alu-Hülle gefressen und jede Rattenfalle gekonnt ignoriert. Seit Monaten sah man immer wieder einzelne Ratten, falls es mehrere waren. Was tun? Das Viech muss endlich weg und die Situation erschien günstig. Ich stand leise auf, griff nach einer Graffiti-Spray-Dose neben mir; ein schönes helles Blau und pirschte mich leise ran. Ungeschüttelt hielt ich die Spraydose mit gedrückter Kappe direkt in die Mülltüte und lies den ganzen Schwall Farbe in die Tüte fliegen. Natürlich entkam der Nager. Ratten sind zäh und flink. Aber! Sie kam nie wieder. So entstand in meinem Kopf die Geschichte um Siggi. Zugedröhnt von den Farbdämpfen und aufgedunsen durch die vielen verspeisten Teelichter zieht er seit unserem Zusammentreffen durch Bonn und trifft dabei auf den dürren und drahtigen Pauke, der alles ist – nur nicht normal. Die zwei abnormalen und durchgedrehten Ratten treffen einen gemeinsamen Entschluss: Sie wollen eine Punk-Band gründen. Der Name: Die Ratten von Bonn

Stencil artwork Ghosts

Stencil artwork series “Ghosts & Shadows” – first art prints available

During the last couple of months, I focused on my personal or individual stencil artwork. I call it individual because I do all the stencils in a individual way. The most important fact is that I use nylon tights for the stencil structure. After scanning and vectorizing nylon tights the generated structure is combined with a second layer: Female silhouettes. Female Body Remixed was the beginning of this technique. For me this is a typical combination of analog and digital processes.

Stencil artwork „Shadow_1“
Ateliereröffnung Bonn

Ausstellung und Eröffnung der Bonner Ateliergemeinschaft studioVF in Bonn Dottendorf

Ausstellungen, Workshops, Kunst und kreativer Meetingraum in Bonn

studioVF in der Kessenicherstraße 199 in Bonn ist ein neuer Creative Space in NRW, an dem Kreatives und Visuelles in verschiedenster Form erschaffen wird. Hinter studioVF stehen die Kreativen Felix Franzky (F) und Tobias Sylvester Vierneisel (V) – zwei Bonner Künstler, die Ihre jeweiligen Kompetenzen aus den Bereichen Grafik, Design und Text gezielt und bewusst zusammenführen, um Kreatives zu produzieren. Das Studio und ehemalige Lampengeschäft in Bonn Dottendorf wurde am 8 / 9 Dezember 2018 nach einigen Renovierungsarbeiten im Beisein von zahlreichen Kunst- und Kreativinteressierten feierlich eröffnet und eingeweiht. Damit ist der Startschuss für (noch) mehr Kreativität in Bonn gesetzt, wenn der Goldschmied, Grafiker und Texter Felix Franzky zusammen mit dem Grafiker, Mediendesigner und Online Marketing Manager Tobias Sylvester Vierneisel kreaktiv werken.

Felix Franzky (www.datodato.de) und Tobias Sylvester Vierneisel (www.farbtunnel.de) lernten sich bei den Offenen Ateliers in Bonn kennen und stellten dort schnell fest, dass nicht nur ihre grafischen Stile zusammenpassen, sondern auch viele ihre kreativen Ideen und Vorstellungen Parallelen vorweisen. Genug Gründe gemeinsame Sachen zu machen. Als Felix Franzky dann das freie Ladengeschäft entdeckte, beschlossen die beiden Bonner Künstler kurzerhand sich den Raum mit den drei großen Schaufenstern zu teilen und gemeinsame Ideen zu entwickeln.

Creative Space / kreativer Veranstaltungsraum & Meetingraum in Bonn

Neben Ausstellungen sind kreative Workshops und Events geplant, an dem Kreative und Menschen, die kreativer werden wollen, sich treffen und austauschen können. Dabei muss es nicht zwingend um Malerei, Grafik oder Zeichnen gehen; es geht um kreatives Denken und Handeln. Ein Thema, das in der heutigen Zeit an Relevanz gewinnt. Kreativität gilt als die Ressource der Zukunft, wenn künstliche Intelligenz und automatisierte Systeme immer mehr von Menschen ausgeführte Aufgaben übernehmen. Die studioVF-Räumlichkeit soll daher nicht nur Kreativen als Anlaufpunkt dienen – auch die Möglichkeit Meetings in einem kreativ-anregenden Raum durchzuführen soll Teil des Konzepts sein. Kein Brainstorming im Meetingraum mehr, sondern eine kollaborative Zusammenkunft an einem kreativen Ort, umgeben von Kreativem in Form von Bildern, Grafiken, Büchern und anderen Objekten. Noch ist das studiVF nicht ganz fertig eingerichtet. Ein zweiter Raum wird noch renoviert und konzipiert, um die Möglichkeiten kreativer Arbeit vielseitig erlebbar zu machen.

Skulls Artwork

Skulls – Artworks 2000 – 2017

Skulls – Artworks 2000 – 2017

My passion for the human skull began when I was a teenager and the first artwork I did was a stencil on my skateboard. Since that time I started collecting pictures and photos of any skull to use them for an own visual interpretation. My idea was never to show death or mortality. It is always about the abstract form when the basic object is hidden by a kind of mask created by shadows, layers and lines. While today my style is more constructive I used to draw the basic sketch more energetic and curved. 2015 I developed Dotting as a painting technique. What began just as an idea in my mind has become a perfection orientated process based on first artworks and sketches.

The particular thing about Dotting artwork is the tool that is used for it. The colour is applied precisely using syringes so that an ornamental composition of elements joined by minimal colour transitions is created. Skull V3, V4 and V5 are the newest Dotting works and an important fact is that Skull V5 is a combination of V3 and V4.

More details about Dotting
More Dotting works

Skulls Artwork

Skulls – Artworks 2000 – 2017

Vor vielen Jahren hat meine Faszination für den menschlichen Schädel begonnen und immer wieder habe ich Abbildungen in Form von Schädelfotografien und Bildern als Basis genutzt, um meine eigene Interpretation der Form zu entwickeln. Dabei ging es mir nie um das Thema Tod und Sterblichkeit an sich, sondern um die Form. Eine Form, die in gewisser Weise die Persönlichkeit eines Menschen nach seinem Tod symbolisiert, so meine Auffassung. Künstler wie Picasso, Andy Warhol, Georges Braque oder Max Ernst haben den menschlichen Schädelknochen als Symbol in ihren Werken verarbeitet, jeder in seinem individuellen Stil. Kann man hier schon von Schädelkult sprechen? Betrachtet auf unsere Gesellschaft hat der Schädel oder besser gesagt der Totenkopf immer wieder seinen Weg auf Objekte unserer Umwelt gefunden. Von der Piratenflagge über die Mützen der SS-Truppen, den Westen der Hells Angels oder Shirts bekannter Modemarken. Ist das Ironie oder Ignoranz?

Details in English

Etwa im Jahr 2000 sind die hier zu sehenden Versionen entstanden, bei denen ich Aquarellfarbe und Fineliner kombiniert habe. Flächen und Geometrie bilden die Komposition rund um das zentrale Element, den menschlichen Schädelknochen.

Um 2002 sind verschiedene Bleistiftarbeiten entstanden, bei denen ich durch schwunghafte Skizzierung der Schatten und Strukturen die eigentliche Schädelform verfremdet habe. Durch das Ausarbeiten sind surreale Objekte entstanden, die für den Betrachter die Basis fast unkenntlich werden lassen. Nur wenige Menschen, die die Arbeiten sehen, können den Schädel erkennen.

2015 habe ich die Technik Dotting entwickelt, bei der ich die Farbe mit medizinischen Spritzen auftrage. Die auf Basis natürlicher Objekte entwickelten Formen entstehen in mehreren Schritten bis am Ende eine Komposition aus Strukturen entsteht, die die Basis für das Gesamtwerk bilden. Skull V5 ist eine Kombination aus V4 und V3 und bildet somit das Optimum der Strukturflächen.

Die digitale Transformation findet nicht nur durch das Einscannen der Arbeiten für die Darstellung im Internet statt, sondern auch durch das Weiterverarbeiten. Auf diese Weise sind die hier sichtbaren Arbeiten entstanden. Da grafische Programme je nach Werkzeug, Filter oder Funktion nach festen Algorithmen arbeiten, entstehen oft komplett neue Formen und Objekte, die dann wiederum in eine neue analoge Form umgewandelt werden können. Ab hier beginnt ein kreativer Prozess, der sich unter Umständen über mehrere Jahre hinzieht und entwickelt.

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