Analoge Strukturen und grafische Elemente kreativ kombinieren

Visuelle Abstraktion mit Straßenmarkierungen und Farbexperimenten

Man nehme eine misslungene Aquarellskizze oder Studie, das Foto einer alten Straßenmarkierung, einen Scanner, etwas Bildbearbeitung und fertig ist die visuelle Grafik aus analogen grafischen Elementen.

Analoge grafische Elemente – erst Abfall, dann visuell zentrales Element

Für manche Grafikdesigns muss man kein Photoshop-Profi sein. Man muss kein komplexes Composing beherrschen oder die vielen Möglichkeiten der Grafikprogramme kennen. Man sollte wissen, was eine Ebene ist und ein Ebenen-Effekt und man sollte mit Farbanpassungen und Kontrasten umgehen können. Also Grundkenntnisse – mehr braucht es eigentlich nicht. Was man dann noch braucht, sind analoge Strukturen und analoge Elemente.

Wer analoge Elemente erschafft, analoge Strukturen fotografiert oder scannt und diese kreativ kombiniert, erschafft oft Einzigartigkeit und Individualität. So entsteht schnell und einfach aus zwei analogen Elementen eine kreative visuelle Grafik. Und oft sind es Nebenprodukte oder sogar Abfälle, die einen kreativen Nutzen bekommen und damit Teil einer Komposition werden. Daher gilt: Analoge Elemente und analoge Strukturen sammeln, sammeln und sammeln. Eine kleine Mappe anlegen, in der man all den kreativen „Müll“ sammelt, der vielleicht doch noch einen kreativen Nutzen hat.

Analoge Strukturen im Alltag – Augen auf und Handykamera bereit

Überall findet man sie. Analoge Strukturen – sei es eine alte Hauswand, ein misslungenes Graffiti, eine alte, rostige Stahltür oder eine zerfurchte Straße und ihre alten Markierungen. Man muss nur mit offenen Augen seine Umwelt wahrnehmen und die kreativen Möglichkeiten von analogen Strukturen erkennen. Was man aus ihnen machen kann, stellt sich meist erst später heraus.

Eine misslungene Aquarellstudie und eine alte Straßenmarkierung

Ich hatte eine Idee, wollte es ausprobieren und hab’s verbockt. Oder besser gesagt: Es hat nicht so funktioniert, wie ich es wollte. Dann lag es da – diese misslungene Aquarellstudie auf dem guten Papier. Wegwerfen? Könnte man mal einscannen und dann mal schauen, was man rausholen kann.

So fing es an und schließlich wurde es die unten sichtbare Arbeit – erzeugt durch ein analoges Element und einer meine vielen gesammelten analogen Strukturen. Und wer wissen will, wie die visuelle Grafik erstellt wurde, der sieht die einzelnen Schritte im Speed-Painting-Video oder im kompletten Video-Tutorial, in dem jeder Schritt im Detail erklärt wird. Die Basisgrafiken finden sich oben und können gerne zum Nacharbeiten genutzt werde. Aber! Sie gehören mir und damit gelten hier Copyrights.

Mixed Composition
Mixed Composition

Liquid Colour Art

Visueller Effekt mit alten Kunststoffverpackung und flüssiger Farbe

Analoge und digitale Effekte kombiniert

Man nehme eine gängige Kunststoffverpackung, flüssige Farbe (Aquarellfarbe, Tusche oder andere Farbarten), ein Glas Wasser und eine Handykamera. Dann mischt man alles mit etwas Adobe Photoshop oder einem anderen Bildbearbeitungsprogramm und fertig ist ein visueller Effekt.

Reiner Arbeitsaufwand für den visuelle Effekt: Maximal eine Stunde

Eigentlich hatte ich für ein geplantes Video Testaufnahmen gemacht und hierfür farbiges Wasser in transparente Kunststoffverpackungen gefüllt. Nicht der visuelle Effekt, sondern die Bewegung war mein Ziel. Mein Blick blieb aber an der unten sichtbaren Verpackung hängen. Die Form, das Licht, die Farbwirkung. Ich war fasziniert und in solchen Momenten heißt es für mich: Los geht’s. Mal schauen, was man daraus machen kann.

Mit dem Handy habe ich das Objekt abfotografiert, bewusst das Sonnenlicht genutzt und anschließend das Foto in Photoshop nachbearbeitet. Dann habe ich ein Glas Wasser genommen und flüssige Farbe in das Glas tropfen lassen – eine weitere visueller Effekt. Diese Foto habe ich dann als Hintergrund genutzt und über einen Ebeneneffekt das finale Ergebnis erzeugt. Der visuelle Effekt, der hier zu sehen ist, ist also im Prinzip durch einen Zufall entstanden. Und Zufälle sind das, was man in der Kreativität bewusst zulassen und nutzen sollte.

Wer sich die Schritte für den visuellen Effekt im Detail anschauen will, kann sich am unten aufgeführten Speed-Painting-Video erfreuen. Hier habe ich den Vorgang noch einmal nachgestellt. Für das Freistellen in Photoshop und die Erstellung des visuellen Effekts habe ich mir für die finale Version etwas mehr Zeit genommen.

Fazit

Um visuelle Effekte zu erschaffen reichen oft Dinge aus, die man entweder für wenig Geld beschaffen kann oder die man bereits im Haushalt oder gar im Müll hat. Was zählt ist, dass man mit etwas Phantasie, Abstraktion und Kreativität die Dinge betrachtet. Man muss sich Zeit nehmen – im Prinzip eine Form von Achtsamkeit. Auf diese Weise können Dinge entstehen, die eine faszinierende visuelle Wirkung haben und die andere als Kunst bezeichnen. Manch ein Grafikdesigner verbringt Stunden mit Photoshop, um einen visuellen Effekt zu erzeugen, obwohl es oft analoge Möglichkeiten gibt, die wesentlich effektiver sind und einfacher umzusetzen. Mehr dazu in meinem sich gerade im Aufbau befindenden Kreativ-Blog.