Beamer für Künstler

Beamer für Künstler

Skizzen und Zeichnungen auf die Leinwand übertragen

Da ich selber nach dem Thema Beamer für Künstler vor längerer Zeit gesucht habe und nicht wirklich fündig wurde, will ich meine Erfahrung hier weitergeben. Vielen geht es nicht um einen Beamer, um Präsentationen oder Installationen umzusetzen, sondern sie wollen ihre Zeichnung mit dem Beamer auf die Leinwand übertragen. Ein Fehlkauf ist immer ärgerlich und führt im schlimmsten Fall zu Mehrkosten, wenn der Beamer gebraucht über Ebay kam und man ihn nicht zurückgeben kann.

Wenn man Beamer für Künstler bei Google eingibt, erhält man überwiegend Angaben oder Texte in Bezug auf Beamer als Präsentationswerkzeug. Wer Videos in einer Galerie zeigen will oder eine Videoinstallation machen will, wird hier fündig. Wer aber den Beamer nutzen will, um Skizzen, Zeichnungen oder Ähnliches an die Wand zu werfen, findet fast nichts. Vielleicht weil es verpönt ist? Ich nutze den Beamer nur dann, wenn ich eine erste Arbeit „versaut“ habe und übertrage dann die Grundzeichnung per Beamer auf das neue Papier – im gleichen Format. Und selbst berühmte Künstler wie Gérad Fromanger nutzen Beamer für ihre Arbeit. Wir wissen alle: Zeit wird in der Kunst am schlechtesten bezahlt. Und Vorzeichnungen können mehr Zeit kosten als der finale Farbauftrag an sich.

Aber welchen Beamer braucht man oder was muss man beachten, wenn man Zeichnungen oder Skizzen auf Papier oder Leinwand übertragen will?

Eine generelle Anforderung ist, dass man nah an das Bild herantreten kann und immer noch die teilweise sehr feinen Bleistiftlinien sehen kann. Daher gilt: Eine gute Auflösung und eine starke Helligkeit.

Auflösung: Full HD oder HD

Der Beamer sollte mindestens eine Auflösung von 1080 x 720 Pixel haben und damit HD. Zur Erklärung: HD sind 1080 x 720 Pixel und Full HD 1920 x 1080 Pixel. Es gibt mittlerweile sogenannte 4K Beamer mit einer Auflösung von 3840 x 2160 Pixel. Aus meiner Sicht ist diese Auflösung aber für die künstlerischen Zwecke überdimensioniert und entsprechend teuer. Ich selber nutze einen Full HD Beamer. Minibeamer sind nicht empfehlenswert. Ich hatte aufgrund einer der wenigen Empfehlung im Netz einen Scenelights Mini-LED-Beamer bei Pearl gekauft für knapp 100 Euro und habe ihn sofort zurückgeschickt. Zu kleines Bild, kein HDMI Anschluss und zu unscharf. Linien waren kaum erkennbar.

HDMI Anschluss

Ein Beamer ohne HDMI Anschluss ist nicht mehr zeitgemäß. Wer aber nur VGA an seinem PC oder Laptop hat, braucht entsprechend VGA. Beamer haben meist einen VGA und einen HDMI oder DVI Anschluss. HDMI ist aktuell das Optimum bezüglich Bildqualität, setzt aber voraus, dass der PC oder das Laptop einen entsprechenden Anschluss hat. Apple bzw. Mac User benötigen einen Adapter für ein HDMI Kabel. Ein HDMI Anschluss ist auch deswegen ein Muss, weil die meisten Blue Ray Player damit ausgestattet sind und man will den Beamer schließlich auch für Filme nutzen, oder etwa nicht?

Helligkeit

Die Helligkeit wird in ANSI-Lumen gemessen und gibt an, wie viel Licht der Beamer auf eine bestimmte Fläche projizieren kann. Es ist also wichtig vor dem Kauf festzulegen, wie groß die Bildfläche sein soll und wie hell der Raum ist, in dem man den Beamer vorwiegend nutzt. Ich muss bei meinem Beamer Benq W 1000+ und seinen 2000 ANSI-Lumen dem Raum nicht abdunkeln und nutze ihn auch für Filme im Wohnzimmer. Wer also seine Arbeiten auf 2 x 3 Meter oder sogar größer übertragen will, benötigt mindestens 2000 ANSI-Lumen und eine Full HD Auflösung.

Wenn man herausfinden will, welchen Lumen-Wert der eigene Beamer haben sollte, helfen folgende Angaben.

  • bis 100 Lumen/m² = nicht zu empfehlen
  • 100 bis 250 Lumen/m² = nur in abgedunkelten Räumen
  • 250 bis 500 Lumen/m² = auch bei geringer Abdunkelung sehr gute Ergebnisse
  • über 500 Lumen/m² = auch in hellen Räumen und im Außenbereich ein gutes Bild

Diesen Lumen-Wert multipliziert man mit der gewünschten Bildfläche.

Beispiel:
Will man in einem leicht abgedunkelten Raum ein vier Quadratmeter großes Bild projizieren, dann sollte der Beamer zwischen 1.000 und 2.000 ANSI-Lumen vorweisen.

Je größer die Bildfläche und je heller die Umgebung, umso höher sollte die ANSI-Lumen Zahl des Beamers sein.

Neu oder gebraucht

Diese Frage ist berechtigt, da auch ich im ersten Schritt einen gebrauchten Beamer gekauft habe, im letzten Schritt ebenso. Im ersten Schritt über Ebay und das waren 40 Euro zum Fenster rausgeworfen. Zu alt, zu groß und zu schwach. (Könnte auch die Aussage einer Frau in Bezug auf einen möglichen zukünftigen Partner sein). Ich wusste aber eben auch noch nicht, was ich genau brauche. Gebraucht kann man Beamer zum Beispiel bei rebeam kaufen und ist hier auf der sicheren Seite, weil alle Beamer generalüberholt oder in einem technisch einwandfreien Zustand sind. Zudem erhält man Garantie und tut etwas für die Umwelt, indem man keinen neuen Beamer kauft.

Preislich muss man für einen gebrauchten Full HD Beamer eines namenhaften Herstellers etwa 500 Euro rechnen. Diesen kann man dann auch für das Heimkino nutzen. Die Lampe im Beamer ist der wichtige Faktor. Neu oder wenige Betriebsstunden sollten die Angaben sein, denn diese zu tauschen ist das kostspielige an jedem Beamer.

Marken

Epson, NEC, Acer, BenQ, Panasonic, Optoma und LG sind die Marken, auf die man sich aktuell auf jeden Fall verlassen kann. Hier macht man nichts falsch.

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