Schatten kreativ einsetzen

Natürliche Schatten kreativ eingesetzt

Strukturen, visuelle Effekte und Lichtspiele

Natürlich erzeugte Schatten können inspirieren und bewusst kreativ eingesetzt werden – sei es durch die Übertragung auf Papier oder eine andere Fläche, durch das Abfotografieren und das Kombinieren mit anderen Elementen. Was Schatten als kreative Elemente ausmacht, ist, dass sie reale, surreale und abstrakte Formen entstehen lassen, abhängig vom Licht und dem jeweiligen Objekt. Das Objekt kann dabei bewusste gewählt sein oder rein zufällig. Ein Schatten kann folglich zufällig entstehen oder bewusst durch das eigene Einwirken, beispielsweise durch eine Schablone. Im den Beispielen unten habe ich eine Schablone erstellt, um die Schrift auf eine Fläche zu projizieren.

Schatten bilden Formen und Muster

Schatten werden in unserer täglichen Umgebung in unterschiedlichster Form erzeugt. Licht und ein Objekt bilden die Basis dessen, was unser Auge wahrnimmt. Was unsere Kreativität daraus macht, hängt von vielen Faktoren ab. Der wichtigste Faktor ist, den erzeugten Schatten visuell in seiner Form und seiner Wirkung zu erfassen. Das setzt voraus, dass wir mit offenen Augen unsere Umwelt wahrnehmen, uns auf diese einlassen und uns Zeit nehmen, um die visuelle Wirkung der Objekte und deren Schatten zu erfassen.

Diese Schatten bilden Formen und Muster und lassen oft Assoziationen beim Betrachter entstehen. Diese Assoziationen können bewusst verarbeitet und durch die menschliche Kreativität erweitert und genutzt werden. Was daraus entsteht, könnte man Kunst nennen. Eine Kunst, bei der die Natur, das Objekt und der Mensch gemeinsam etwas erschaffen. Die Natur liefert das Mittel, das Objekt die Basis und der Mensch die kreative Verarbeitung.

Mit Schatten kreativ arbeiten

Die heutigen Handykameras liefern teilweise sehr gute Ergebnisse und ermöglichen daher ein Abfotografieren von Schatten selbst bei schlechtem Licht. Das wiederum bedeutet wenig Nachbearbeitung und es reicht ein kostenloses Bildbearbeitungsprogramm wie GIMP aus, um Bildkompositionen und visuelle Effekte zu erzeugen. Daher sammle ich Schatten und Schattenstrukturen, mache Aufnahmen mit dem Handy aus unterschiedlichen Perspektiven und verarbeite diese in meist digitalen Objekten. Oft liefern mir diese Schattendarstellungen auch Ansätze und Ideen für analoge Arbeiten, seien es Strukturen für Hintergründe, Bewegungen oder Formen.

Für die unten aufgeführten Arbeiten „squares 01“ und „squares 02“ habe ich einen Bildausschnitt aus dem ebenso sichtbaren Stufen-Foto ausgewählt und die erzeugte Form als Basis für die minimalistisch abstrakte Arbeit genutzt.

Im nächsten Schritt habe ich eine Schablone aus squares 01 erstellt und die Flächen in zwei Schritten auf eine Leinwand übertragen. Zuerst die untere Fläche von Hand und dann die oberen Elemente durch das Auftragen von Acrylfarbe unter Einsatz der Schablone. Wenig Farbe und unverdünnt auf den Pinsel erzeugt einen trockenen Strich.

Als weitere Komponente habe ich Farbe ins Spiel gebracht und eine dritte Schicht erzeugt. Flüssige, angeschäumte Farbkleckse wurden verteilt und nach festem Prinzip untereinander verbunden. Das Ergebnis ist eine abstrakte Komposition auf Basis einer erzeugten Schattenstruktur.

Schatten kreativ einsetzen heißt im ersten Schritt diese zu erzeugen oder sie zu erfassen, wenn sie entstehen, denn einen Nachteil haben Schatten. Sie sind vergänglich, je nach Objekt und Licht sogar einmalig. Also: Augen auf und Fotos machen.

Analoge Strukturen und grafische Elemente kreativ kombinieren

Visuelle Abstraktion mit Straßenmarkierungen und Farbexperimenten

Man nehme eine misslungene Aquarellskizze oder Studie, das Foto einer alten Straßenmarkierung, einen Scanner, etwas Bildbearbeitung und fertig ist die visuelle Grafik aus analogen grafischen Elementen.

Analoge grafische Elemente – erst Abfall, dann visuell zentrales Element

Für manche Grafikdesigns muss man kein Photoshop-Profi sein. Man muss kein komplexes Composing beherrschen oder die vielen Möglichkeiten der Grafikprogramme kennen. Man sollte wissen, was eine Ebene ist und ein Ebenen-Effekt und man sollte mit Farbanpassungen und Kontrasten umgehen können. Also Grundkenntnisse – mehr braucht es eigentlich nicht. Was man dann noch braucht, sind analoge Strukturen und analoge Elemente.

Wer analoge Elemente erschafft, analoge Strukturen fotografiert oder scannt und diese kreativ kombiniert, erschafft oft Einzigartigkeit und Individualität. So entsteht schnell und einfach aus zwei analogen Elementen eine kreative visuelle Grafik. Und oft sind es Nebenprodukte oder sogar Abfälle, die einen kreativen Nutzen bekommen und damit Teil einer Komposition werden. Daher gilt: Analoge Elemente und analoge Strukturen sammeln, sammeln und sammeln. Eine kleine Mappe anlegen, in der man all den kreativen „Müll“ sammelt, der vielleicht doch noch einen kreativen Nutzen hat.

Analoge Strukturen im Alltag – Augen auf und Handykamera bereit

Überall findet man sie. Analoge Strukturen – sei es eine alte Hauswand, ein misslungenes Graffiti, eine alte, rostige Stahltür oder eine zerfurchte Straße und ihre alten Markierungen. Man muss nur mit offenen Augen seine Umwelt wahrnehmen und die kreativen Möglichkeiten von analogen Strukturen erkennen. Was man aus ihnen machen kann, stellt sich meist erst später heraus.

Eine misslungene Aquarellstudie und eine alte Straßenmarkierung

Ich hatte eine Idee, wollte es ausprobieren und hab’s verbockt. Oder besser gesagt: Es hat nicht so funktioniert, wie ich es wollte. Dann lag es da – diese misslungene Aquarellstudie auf dem guten Papier. Wegwerfen? Könnte man mal einscannen und dann mal schauen, was man rausholen kann.

So fing es an und schließlich wurde es die unten sichtbare Arbeit – erzeugt durch ein analoges Element und einer meine vielen gesammelten analogen Strukturen. Und wer wissen will, wie die visuelle Grafik erstellt wurde, der sieht die einzelnen Schritte im Speed-Painting-Video oder im kompletten Video-Tutorial, in dem jeder Schritt im Detail erklärt wird. Die Basisgrafiken finden sich oben und können gerne zum Nacharbeiten genutzt werde. Aber! Sie gehören mir und damit gelten hier Copyrights.

Mixed Composition
Mixed Composition