Der Künstler aus Bonn an der Nadel
Vom 09. März bis 31. Mai 2016 stellt der Bonner Künstler Tobias Sylvester Vierneisel aktuelle „Dotting“-Aquarelle im Caffe Cultura in Bonn-Beuel aus. Die mit Hilfe von medizinischen Spritzen und Tuschefedern kreierten Aquarellgrafiken zeichnen sich durch illustrative, organisch-abstrahierte Motive in einer feinlinigen und akribischen Darstellung aus. Die Technik „Dotting“ mit starken, aber sparsam verwendeten Farben hat der Künstler eigens für die Darstellung von erzeugten Strukturen entwickelt.
„Dotting als Technik habe ich über die letzten eineinhalb Jahre entwickelt. Was als Idee angefangen hatte, ist auf Basis von ersten Arbeiten und Studien heute zu einem akribischen Prozess geworden, der ein enormes Maß an Geduld, Feingefühl und innere Ruhe erfordert. Das Ergebnis sind sehr feine und ornamentartige und Strukturen“, erklärt Tobias Vierneisel.
Das besondere an Dotting ist das Werkzeug, das beim Farbauftrag zum Einsatz kommt: Medizinische Spritzen dienen dem präzisen und kontrollierten Aufbringen der Aquarellfarbe. Sogenannte „Dots“ entstehen, die eine eigene Flächenwirkung erzeugen. Nach der Weiterverarbeitung entstehen mit minimalen Farbübergängen versehene Ornamentelemente. Keines der Ornamentelemente berührt ein anderes, Weißflächen bilden die Grenzen der Elemente zueinander.
„Mit der Auswahl des Objekts und ersten Skizzen einer für das Dotting optimalen Struktur beginnt die Arbeit. Stimmt die Struktur nicht, wirkt die gesamte Bildkomposition unausgeglichen und unsymmetrisch“, beschreibt der Künstler den Entstehungsprozess.
Und der Entstehungsprozess ist lang: Von den Anfangsskizzen, über erste Studien, die Komposition aus Elementen, die Farbwahl und die finale akribische und konzentrationsfordernde Umsetzung mit Hilfe der mit Aquarellfarbe gefüllten medizinischen Spritzen vergehen Tage oder gar Wochen, bis ein Werk fertig ist.